Kleine Bäume ganz groß – 9. Hallenschau auf der BUGA eröffnet
Sie mutet wie ein Kurzurlaub in Japan an, die neunte Hallenschau auf der Bundesgartenschau in Heilbronn. Japanische Gartensituationen, unzählige Bonsaibäume in hervorragender Qualität und exotische Pflanzen – all das vereint „Fremdgehen – Exotische Schönheiten locken“ bis zum 30. Juni im Fruchtschuppen. Das alles strahlt dabei so viel Ruhe aus, dass dieser Kurzurlaub tatsächlich entspannend wirkt.
Es dürfte die insgesamt älteste Blumenhallenschau der BUGA sein. Denn auch wenn die Bäume klein sind, sind sie teilweise schon über siebzig Jahre alt. „Wenn man dann noch die ganzen Stunden dazu zählt, die Menschen für das Formen aufgewendet haben, dann ist es sicher die älteste“, ist sich Rüdiger Eckhardt, Ausstellungsbevollmächtigter der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft in Heilbronn, sicher. Er selbst sei absolut fasziniert von den ausgestellten Pflanzen. Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbands Gartenbau, der zur Preisverleihung ebenfalls vor Ort war, geht es da ähnlich. „Das sind keine Produkte aus der Serie, wie man sie in vielen Bereichen findet, sondern handverlesene, über Jahre hochgezogene Exemplare.“ Umso mehr dankt er den Ausstellern, dass sie sich neben dem betrieblichen Alltag die Zeit für eine solche Leistungsschau nehmen.
Bei der Bonsaiausstellung zeigt sich, dass das Konzept aus Fix- und Flexbeeten im Fruchtschuppen aufgeht. Denn die Miniaturbäume sind zwar klein, brauchen aber dennoch Platz um wirken zu können. Dank der flexiblen Beete konnten die entsprechenden Distanzen geschaffen werden, die Besuchern die Möglichkeit zu geben, die grünen Miniaturen von allen Seiten zu betrachten. Acht Aussteller haben ihre schönsten Exemplare mitgebracht, für die das Preisgericht insgesamt 106 Medaillen vergab.
Allen voran erhielt die Bonsai Werkstatt Busch aus Düsseldorf eine Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft. Im Auslobungstext heißt es: „für ihr gepflegtes außergewöhnliches Sortiment in bester Qualität sowie für die informativen Beiträge, etwa zur Entstehung eines Bonsais vom Sämling bis zum Solitär. Dank zahlreicher Infotafeln vor den passenden Schaustücken erhält der Besucher einen guten Einblick in die vielfältigen Formen der Bonsais, sei es eine windgepeitschte Pinus sylvestris oder eine Larix decidua in Kaskadenform.
Eine weitere Große Goldmedaille erhielt Japanträume Seidl aus Wöllstadt. Geschäftsführer Marco Seidl zeichnete für die Gestaltung der Schau verantwortlich und erhielt seine Auszeichnung für das stimmige Gesamtkonzept mit einer schönen Atmosphäre in der Halle inklusive musikalischer Umrahmung und wirkungsvoll in Szene gesetzter Floristik. Dazu hat er nicht nur die Beete mitarrangiert, sondern verschiedene japanische Gärten konzipiert, die mit roten Brücken, großen Buddhas und vielen weiteren authentischen Details diese ganz besondere Atmosphäre der japanischen Kultur in den Fruchtschuppen bringen.
Nun bestehen japanische Gärten vor allem aus Stein, Moos und Grünpflanzen, doch die Schau wird ergänzt durch strahlend bunte Orchideen wie die Phalaenopsis „Royal Tiny Kizz“ oder die in ihrer ungewöhnlichen Schlauchform faszinierenden „Sarracenia“.
Für einen schönen Einblick in die interessante Welt der Orchideen erhielt der Orchideengarten Karge aus Dahlenburg den Ehrenpreis des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein.
Für sein vierteiliges Werkstück mit Gloriosa, Anthurien und Vanda-Orchideen bekam Florist Michael Liebrich den Ehrenpreis des Bundesverbandes Deutscher Floristen.