BUGA Mannheim 2023: Blumenhallenschauen
„Wir brauchen mehr“ - die letzte Floristikschau
Weiße Lilienblüten spiegeln sich auf silbernen Flächen. Pinkfarbene Anthurien und orangerote Dahlien bilden einen schrillen Zweiklang. Trockene Disteln verweben sich mit Schafgarbe zum Trauerkranz, Moos und Holz zum natürlichen Wandbild. Tiefviolette Orchideen und Callas ergeben gemeinsam mit schwarzen Hagebutten und Gräsern ein geheimnisvoll wirkendes Gesteck.
Die Floristikschau „Wir brauchen mehr“ ist die 19. und letzte Hallenschau der BUGA Mannheim 2023. Hier zeigen Floristinnen und Floristen, aufgerufen im Wettbewerb des Fachverband Deutscher Floristen – Bundesverband, noch einmal ihr ganzes Können. Raum- und Tischschmuck ist zu sehen, florale Geschenke und Trauerfloristik sind darunter, aber auch klassische Blumensträuße. Ob zurückhaltend in der Farbgebung, bunt oder herbstlich – stets ist es Blumenkunst auf höchstem Niveau.
Christopher Ernst, Florist und Gestalter, hat die Hallenschau konzipiert und den gestalterischen Leitfaden gesetzt. Für den Fachverband Deutscher Floristen war Hans-Werner Roth dabei. „Es ist Teamwork“, sagen beide. Auf der einen Seite stehen die Aussteller*innen, die betreut werden, auf der anderen Seite die ganz unterschiedlichen floristischen Beiträge, aus denen im Rahmen der Hallenschau ein Ganzes entstehen soll. „Wie macht man so etwas? Man nimmt eine Grundfarbe“, sagt Christopher Ernst. Bei dieser Schau hat er sich für Schwarz entschieden. Weit davon entfernt, Trauerfarbe zu sein, bringen der dunkle Hintergrund und die schwarzen Gestaltungselemente Ruhe hinein. „Außerdem haben wir Rasenflächen, die verbinden, und Erika als flächige Bepflanzung, die im Kontrast zu den Gestecken steht“, ergänzt Roth. Auch sie durchziehen die gesamte Halle.
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„Das grüne Herz“ - die 18. Hallenschau, gestaltet vom Landesverband Gartenbau Thüringen unter der Leitung von Ingrid Theurich
Das grüne Herz Deutschlands schlägt in Thüringen. Doch nicht nur das: In Thüringen liegt zugleich die Wiege des Erwerbsgartenbaus, der von Christian Reichart (1685 bis 1775) in Erfurt begründet wurde. Reichart war es auch, der den gewerblichen Anbau von Brunnenkresse in seinem heimischen Gartenteich erfunden hat. Thüringen, das geografisch in der Mitte Deutschlands verortet ist, weiß vom „Rosenwunder“ zu erzählen, nennt nicht nur die Wartburg, sondern auch die Traukirche von Johann Sebastian Bach sein Eigen und versteht sich auf Heil-, Gewürz- und Duftkräuter. Man ist stolz auf die Dahlienstadt Bad Köstritz – und natürlich auch auf das Bier, das dort seit 1543 gebraut wird, was bei der floristischen Umsetzung der „Geraer Höhle“ mitberücksichtigt wurde.
Reichlich (Erzähl-)Stoff also für die 18. Hallenschau in der Gartenbauhalle auf der BUGA Mannheim 2023. Bis 8. Oktober dürfen die Besucher*innen in die Kulturgeschichte und Geschichte eines der kleinsten Bundesländer eintauchen, das jedoch zugleich das waldreichste ist. Man kann anhand der Modelle, die Gestalterin Ingrid Theurich als Leihgaben von Thüringens Miniaturenpark „mini-a-thür“ erhalten hat, Schlösser, Burgen und den typischen Baustil kennenlernen. Liebevoll gestaltete Szenerien, die sich inmitten von ansprechend arrangierten Stauden, Obst und Gemüse wiederfinden. Man darf getrocknete echte Kamillenblüten, Hauptkultur der Arzneipflanzen aus Thüringen, sowie weitere Heil- und Gewürzkräuter fühlen und riechen, ergänzt um Informationen zu Inhalts- und Wirkstoffen sowie deren Verwendung. „Wir haben es hier mit der Verbandsschau zu tun, daher sollten möglichst alle vertreten sein“, erklärt Ingrid Theurich, die die Hallenschau konzipiert hat, die nicht nur für die „grüne Branche“ wirbt, sondern darüber hinaus mit ihren hübschen Miniaturbauwerken, Bannern und persönlichen Ausflugstipps der Gärtner Lust auf Thüringen als Tourismusziel macht.
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Hallenschau 17: "Zum Glück und wieder zurück"
Die ursprünglich aus Mexiko stammende Dahlie (Dahlia) erobert derzeit Mannheim. „Toll“, „wirklich gut gemacht“, „herrliche Farben“, das sind nur einige der Kommentare, die man im Vorübergehen aufschnappt, während die Besucher*innen die Dahlienschau der BUGA Mannheim 2023 betrachten. Doch nicht nur Laien sind begeistert, sondern auch die Experten. Die Jury vergab bei dieser Schau der Fachgruppe Dahlien im Bund deutscher Staudenfreunde e.V. insgesamt 32 Goldmedaillen, 56 Silber- und 22 Bronzemedaillen.
Gestalter Christopher Ernst kann sich mit gleich zwei Großen Goldmedaillen der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft (DBG) und dem Ehrenpreis des Fachverbands Deutscher Floristen e. V. schmücken. Der amtierende Deutsche Meister der Floristen aus Kindelbrück (Thüringen) hat mit Tausenden von Dahlien in verschiedenen Formen und Größen ein wahres Farbfeuerwerk gezündet, den Raum der Halle dabei optimal erfasst und diesen ebenso einheitlich wie abwechslungsreich ausgestaltet. Der Inhaber von Creativ Christopher Ernst hat nach Meinung der Fachjury soziale und nachhaltige Themen floristisch umgesetzt, die humane und demokratische Werte passend zum Thema „Glück“ ausdrücken - das Ganze modern, kreativ, mit Liebe zum Detail und handwerklich großem Können.
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Hallenschau Nr. 16: „Green Reboot“ - Eine Schau des Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz e.V.
Ein Reboot ist ein Neustart. Er wird nötig, wenn Altes aktualisiert oder Neues installiert werden soll. Wenn es Probleme gibt, oder wenn einfach ein Neuanfang nötig ist. Die Hallenschau „Green Reboot“ überträgt diesen technischen Begriff aufs tägliche Leben.
Ein Neustart der Alltagsroutine – wie könnte er wirksamer sein als mit Grün? Gleich, ob es um Sport im Freien geht, um das Entdecken der von der Natur wieder eroberten „Lost Places“ oder um die Begrünung des eigenen Büros. Grün tut der Seele gut, und es kann gar nicht genug davon geben. Das zeigt diese Hallenschau des Landesver-bands Gartenbau Rheinland-Pfalz e.V., die noch bis zum 17.9. zu sehen ist.
Hallengestalter und Florist Jonas Clos hat das von Kuratorin Gabriele Haufe erdachte Grundkonzept in den ver-schiedenen Ausstellungsbeiträgen umgesetzt. „Ich habe mir Themenbereiche überlegt. ‚Matrix‘ zum Beispiel ist sehr clean, gradlinig, naturfern - hier finden sich Formgehölze. Der Gegenpol ist ‚Freizeit im Grünen‘ – es ist so wichtig für die Psyche, Zeit in der Natur zu verbringen. Dieser Bereich ist sehr Grün gestaltet.“ Clos integriert aber auch einen Liegestuhl für „die Influencerin“, die in der Welt herumkommt – in diesem Beitrag, der mit einer Strandbar endet, werden viele verschiedene Pflanzenarten quasi multikulti inszeniert. Im Bereich ‚Wohnwelten‘ zeigt Clos, wie floral Wohnzimmer gestaltet werden können, wie grüne Raumtrenner selbst das Büro zur Wohlfühl-oase machen. Auch in Kombination mit kühlem Plexiglas und moderner Betonoptik kommen Pflanzen gut zur Geltung. Ein großes Auge, dessen Iris eine rote Puppe bildet, bietet reizvolle Statik. Große Kübel und Balkonkästen veranschaulichen, wie man auch selber zu Hause grün „rebooten“ kann, selbst wenn kein Garten vorhanden ist.
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Andere Länder, andere Blumen.
Die 15. Hallenschau mit dem Motto „Wohin geht Deine Reise?“ wurde von einem deutsch-südkoreanischen Team gestaltet.
Andere Länder, andere Blumen und Pflanzen: Mit der 15. Hallenschau hat die Floristikhalle auf der BUGA Mannheim 2023 erneut eine neue Ausstellung erhalten - „Wohin geht Deine Reise?“ lautet ihr Titel. Zusammengestellt hat den Streifzug durch verschiedene Länder und Kontinente Werner Paizdzior vom Grünberger Bildungszentrum Floristik GmbH (GBF). Doch er hat die Koffer nicht alleine gepackt. Denn in dieser Blumenhallenschau präsentieren sich insgesamt 14 angehende Florist*innen aus Südkorea, die am GBF an einem mehrwöchigen Floristikkurs teilnehmen. Im Rahmen dieses Kurses wurden floristische Werkstücke innerhalb der Aufgabenbereiche Brautschmuck, Strauß, Bodydekoration, Brautschmuck und Florale Gefäßfüllungen erstellt, die bei der aktuellen Blumenhallenschau gezeigt werden. Schon am Eröffnungstag durchstreiften viele Besucher*innen wie bei einer Reise die duftenden Kräuter, exotischen Blüten, filigranen Gräser und fleischfressenden Pflanzen unterschiedlicher Landschaften und Vegetationszonen. Die Hallenschau, die bis zum 10. September zu sehen ist, überzeugt mit tollen und außergewöhnlichen Arrangements.
Das Besondere: Im Laufe der zweiten Woche werden die Werkstücke ausgetauscht und erneut durch die Fachjury bewertet. Einen Einfluss auf die Vergabe der Preise und Ehrungen hat dies jedoch nicht. Marco und Raiko Kühne aus Nuthethal in Brandenburg sowie Gartenbau Weilbrenner aus dem pfälzischen Freinsheim freuen sich über ihre Großen Goldmedaillen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG). Marco und Raiko Kühne werden ausgezeichnet für die „breite und interessante Sortenvielfalt an Gräsern in verschiedenen Größen, darunter verschiedene Miscanthus-Arten“. Gartenbau Weilbrenner erhält die Große Goldmedaille „für eine besondere Vielfalt an fleischfressenden Pflanzen (Karnivoren) in hervorragender Qualität und unterschiedlichen Größen“.
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Fuchsien stehen im Mittelpunkt der 14. Schau
Unter dem Motto „Alexa, wie macht der Fuchs“ zeigt die Deutsche Fuchsien-Gesellschaft (DFG) eine Vielzahl beeindruckender Pflanzen
Ihre Blüten sind kleine Kunstwerke. Glöckchen, rundlich oder langgezogen, ein- oder mehrfarbig, hängen an feinen Stängeln. Das Laub ist tiefgrün, der Wuchs von alten Pflanzen oft charaktervoll. Dennoch gelten Fuchsien meist als nicht besonders aufregend, ihr Image ist angestaubt. Die aktuelle Hallenschau der BUGA Mannheim 2023 setzt die Pflanzen neu in Szene und räumt mit den Vorurteilen auf. Unter dem Motto „Alexa, wie macht der Fuchs?“ ver-ankert sie die zierlichen Fuchsien in der heutigen Zeit – mittels eines Popsongs, der auf Knopfdruck laut erschallt und der sogar über die Halle hinaus zu hören ist. „The Fox“, der Song eines norwegischen Duos, ging vor einigen Jahren bei Youtube viral – er widmet sich der Frage, welchen Laut der Fuchs eigentlich macht, und kommt zu Ergebnissen wie „Wa-pa-pa-pa-pa-pow“. Diese wiederum greift die virtuelle Assistentin Alexa auf, wenn sie nach dem Fuchslaut gefragt wird. Fuchs und Fuchsie stehen sich sprachlich nahe, da die aus Mittel- und Südamerika stammenden Gewächse im 18. Jahrhundert nach dem deutschen Botaniker Leonhard Fuchs benannt wurden. Der Vierbeiner steht der zarten Pflanze in Mannheim zur Seite, wenn es um den Showeffekt geht.
Violett und Pink in allen Schattierungen, Blüten Ton-in-Ton und mit starken Farbkontrasten sind bei dieser Hallenschau zu sehen, aber auch neon-orangefarbene und schneeweiße Fuchsien. Manche der Pflanzen bilden handliche Büsche, manche wachsen als Stämmchen in die Höhe, andere knorrig-charaktervoll oder raumgreifend, und einige sogar in Bonsai-Form.