Kongress „Garten und Medizin” unterstreicht Stellenwert von Grün
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eröffnete im Juni in Berlin den ersten Fachkongress „Garten und Medizin” des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Deutschen Gartenbaugesellschaft 1822 e. V.. Schmidt erklärte in seiner Eröffnungsrede: „Gärten und Parks absorbieren Lärm und Feinstaub, bieten Raum für Bewegung und stärken auf diese Weise unser Immunsystem. Tatsächlich ist wissenschaftlich bewiesen: Gärten und ein grünes Wohnumfeld haben eine gesundheitsfördernde Wirkung. Deshalb wurde unlängst das „Weißbuch Stadtgrün“ herausgegeben, mit dem wir Errichtung, Unterhalt und Qualitätsverbesserung von Grün im städtischen Umfeld nach vorne bringen wollen. Die meisten Krankenhäuser liegen in der Stadt, ihre Grünanlagen haben modellhaften Charakter für andere Anlagen im urbanen Umfeld. Ich erhoffe mir von diesem Kongress, das gesellschaftliche Bewusstsein für den medizinischen Nutzen von Gärten oder Parks zu schärfen und so auch die öffentliche Wertschätzung für Gärten und Parkanlagen zu stärken.“ Nach der Eröffnungsrede stellte DGG Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann die Themen vor, die vom Bericht eines Neurochirurgen über die Arbeit des Gartentherapeuten bis hin zu Chancen der Förderung durch Krankenkassen ging. Eine empathische Rede über die gesellschaftspolitische, gesundheitliche und ökologische Bedeutung des Gartens hielt der österreichische Innenminister Wolfgang Sobotka. In Österreich an der Universität Krems beschäftigt man sich seit langem mit Therapie in Gärten und Parks. Die folgenden Redner, allesamt namhafte Referenten aus der Politik, der Medizin, dem Gartenbau und der Verbändelandschaft spannten den Bogen sehr weit: über Grün, das Hospitäler, Stifte, Hospize, Altenheime und Gefängnisse umgeben und seinen Bewohnern Entspannung, Heilung, Sinngebung und Ausgleich schenken kann.
Hintergrund
Der Kongress „Garten und Medizin“ hat sich zur Aufgabe gestellt, den aktuellen Stand von Wissenschaft und Forschung zum Thema Garten, Park und Medizin zu beleuchten. Die Themenfelder Garten und Medizin sind seit jeher eng miteinander verbunden. Krankenhäuser ohne Grünanlagen sind undenkbar und doch wird häufig die Bedeutung von Parkanlagen in der medizinischen Therapie unterschätzt. Der Kongress, der eine regelmäßige Fortsetzung finden soll, bot eine Plattform, um Erfahrungen und Pilotprojekte zwischen der "Weißen", der ärztlichen und der "Grünen", der Profession der Garten- und Landschaftsplaner, der Gartentherapeuten und der Gärtner auszutauschen. Ziele war es, Empfehlungen zur Integration von Garten und Natur in der medizinischen Therapie zu formulieren und mehr Bewusstsein für die Bedeutung von Garten und Medizin zu schaffen. Welche Erfordernisse und Anforderungen stellen Mediziner an Grünflächen? Und wie können Pflanzen und Garten in der Vorsorge, Therapie und Nachsorge eingesetzt werden? Welche Bedeutung und Wirkungen haben Parks und Gärten in der Krankenhausplanung und in Therapieeinrichtungen? Es wurden und werden interdisziplinär Antworten gesucht. Der rege Austausch wird fortgesetzt. Eine Vernetzung erfolgt über die Plattform der DGGL 1822 e.V.