BUGA Mannheim 2023: Unterwasserwelt ist geöffnet
Die Unterwasserwelt im Luisenpark ist seit Anfang September für Besucher*innen geöffnet. In sechs der insgesamt 21 Becken sind bereits Fische und Wasserpflanzen eingesetzt. Bei allen weiteren Becken besteht die Möglichkeit, den spannenden Aufbau der Unterwasserwelt in verschiedenen Stadien mitzuerleben: Die Aufgabe der Tierpfleger ist es, für jede Fischart die richtige Wassertemperatur, die Wasserqualität mit den passenden Bakterien und den richtigen Pflanzenbesatz aufzubauen. Vor Ort werden die Mitarbeiter des Luisenparks Fragen zur „Work in Progress“ beantworten.
Silber schimmernde Piranha-Junge
Zu sehen in der Unterwasserwelt ist aktuell etwa das Neckarbecken – ein tolles Becken, durch das man hindurch nach draußen auf den Kutzerweiher sehen kann. Es ist mit Anker, Wasserblasen und einem großen Rohr interessant möbliert und mit einheimischen Kaltwasserfischen, u.a. der Rotfeder, besetzt. Im Nordamerikabecken wohnen die gefleckten Knochenhechte, die Besuchende noch aus dem alten Aquarium kennen dürften. Neu sind kleine Minipiranhas, die sich im Südamerikabecken noch sehr ängstlich bewegen, aber wunderschön silbrig schimmern, während ihre Becken-Kollegen, die schwarzen Neons, schon forsch ihr neues Zuhause erkunden. Im künftigen Zitteraalbecken schweben die ästhetischen schwarz-weißen Skalare mit ihren länglich dünnen Flossen durchs Wasser. Das Afrikabecken ist mit den niedlichen Leopardkugelfischen besetzt, die das Zeug zum Publikumsmagnet haben.
Ästhetisch gestalteter Innenbereich
Ein Unterwasser-Rundweg führt „In 80 Schritten um die Welt“ und durch die Kontinente. Über einem Info-Screen, den Besucher per Touch-Funktion bedienen können, um mehr über Plankton zu erfahren, schweben weiße Meeresbewohner, die in der Dunkelheit reflektieren: Große Tafeln geben Hintergrundinfo zu den Lebensräumen und Phänomenen. Ein größerer Innenraum bietet moderne Sitzgelegenheiten. Darüber schwebt ein weißer filigraner Fischschwarm über die Besucherköpfe hinweg und bewegt sich im Windzug. Hier, in der Mitte des Rundwegs, hat man große Teile der Unterwasserwelt im Sichtfeld.
Lieferengpässe und Pandemie
Die Fertigstellung der Unterwasserwelt im Luisenpark verzögert sich seit Beginn der Bauarbeiten: Pandemiebedingte Krankenstände verlangsamten den Bauprozess. Lieferengpässe aufgrund der geopolitischen Lage führten außerdem dazu, dass grundlegende technische Anlagen nicht rechtzeitig installiert, getestet und in Betrieb genommen werden konnten. Mit Mehrarbeit konnten diese beiden Umstände zunächst aufgefangen werden. Doch dann bereitete die Beschichtung der Becken immer wieder und bis zuletzt Sorge. Die Beschichtung wurde zunächst im Herbst 2022 fehlerhaft ausgeführt und musste komplett entfernt und erneuert werden. Dies führte zu enormen Zeitverlusten: das Hinzuziehen von Sachverständigen und schließlich die eigentliche Nachbesserung nahmen mehr Zeit in Anspruch als geplant. Die zeitaufwändige Testbefüllung der Becken erfolgte deshalb verspätet, die Sanierungsarbeiten dauerten bis Mitte Juni an. Nach Einbringen der Gestaltungselemente mussten in den einzelnen Aquarien immer wieder Spülvorgänge durchgeführt werden, um Stoffe, die die Wasserqualität beeinträchtigen, auszuschwemmen. Dieser Vorgang wurde mittels Wasseranalytik überwacht und so lange wiederholt, bis die Wasserwerte unbedenklich waren. Abgekürzt werden konnten diese Testverfahren keinesfalls, da das Tierwohl dies verbietet.