Neuer Blick auf Spinelli und Grünzug
Ein Aussichtsturm der Buga-Gesellschaft am Spinelli-Zaun erlaubt ganz neue Aussichten
Das Ding ist 23 Tonnen schwer, fast sieben Meter hoch und hat einen Durchmesser von 2,75 Meter und eine Höhe von 6,60 Meter. Wenn man künftig oben auf der Aussichtsplattform steht, wird man auf der einen Seite die Pfalz im Blick haben und im Rücken die Bergstraße. Der grüne Turm mit der Aufschrift Buga 23 steht vor dem Zaun der Spinelli-Kaserne, direkt an der Straße „Am Aubuckel“. Von hier oben wird man sich ein Bild machen können von der großen Fläche, auf der sich der künftige Grünzug Nordost von der Innenstadt bis hin zu den Vogelstang-Seen erstrecken wird. Nähere Informationen hierzu bekommen die Turmbesucher durch Fenster im „Erdgeschoss“. Über eine Endlosschleife wird hier auf Monitoren zum einen über die Größe des Grünzugs, seine Ausgestaltung und seine positiven Auswirkungen auf das Mannheimer Binnenklima informiert. Und natürlich auch über die Bundesgartenschau, die im Jahr 2023 sechs Monate lang auf dem Gelände der Spinelli-Kaserne und einem kleineren Teil auf der Feudenheimer Au stattfinden wird.
Aber am interessantesten ist der Blick von oben. Über eine Treppe erreicht man eine Plattform und bekommt von hier aus einen rund-um-Mannheim-Blick: Mannheims Silhouette vom Fernmeldeturm bis zur Jesuitenkirche, von den Vogelstang-Hochhäusern bis zur Neckarufer-Bebauung. Vom Luisenpark bis zum Käfertaler Wald. Der Grünzug Nordost wird künftig durch eine Vernetzung dieser grünen Räume für eine noch bessere Durchlüftung vor allem in den Sommermonaten und mehr Lebensqualität der Mannheimer Bevölkerung sorgen.
Warum der Turm gerade hier aufgebaut wurde, verrät Michael Schnellbach, Geschäftsführer der Buga-Gesellschaft: „Wir haben sehr früh erkannt, dass nur ganz wenigen Mannheimerinnen und Mannheimern die Größe und Weite das jahrzehntelang von den US-Streitkräften abgeriegelten Geländes kennen. Deshalb suchten wir seit Ende letzten Jahres nach einem geeigneten Turm und nach Standorten, die zum einen den Einblick in das Gelände bieten, zum anderen aber auch die Blickachse vom Odenwald bis zur Hügelkette des Pfälzerwaldes offen legen. Ausschlaggebend für diesen Standort war neben der Blickachse Odenwald-Pfälzerwald vor allem der Blick nahezu über den gesamten Grünzuges Nordost, vom Stadtteil Vogelstang, über das Konversionsgelände, über die Feudenheimer Au bis hin zum Neckarkanal“.
Der Turm hat eine bewegte Geschichte. Er stand als Informationsturm drei Jahre lang am Alexanderplatz in Berlin und Passanten erfuhren dort, was es mit der dortigen U-Bahn-Baustelle auf sich hatte. Dort hatte der Mannheimer BUGA-Verantwortliche Michael Schnellbach auch das erste Mal diese neue Art von Informations- und Aussichtsturm kennengelernt. Per Tieflader kam er nun nach Mannheim. In Millimeterarbeit wurden die drei tonnenschweren Module von einem Krankhaken aufeinandergesetzt, die Außentreppe angebracht. Nun lädt er an dieser Stelle für die nächsten Monate zu einem Besuch ein und erlaubt ganz ungewöhnliche Ein- und Ausblicke.