Rostock bleibt auf dem Weg zur BUGA
Aufsichtsrat diskutiert verschiedene Durchführungsszenarien und beauftragt Variantenvergleich
Eine Risikoanalyse zur Durchführung der BUGA Rostock 2025 im Rostocker Oval wurde bei einer Sondersitzung des Aufsichtsrates der BUGA-Gesellschaft am 8. April 2022 vorgestellt. Dabei ging es insbesondere um die veränderten Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie und mögliche Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.
Aufsichtsrat und Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) verständigten sich darauf, in den nächsten Monaten vier Varianten intensiv zu beleuchten und die notwendigen Gespräche mit Politik und Fördermittelgebern kurzfristig zu führen. Dabei geht es um Szenarien, die von einer kompletten Verschiebung der BUGA im Rostocker Oval auf das Jahr 2026 oder 2028 bis zu einer Durchführung der Gartenschau im IGA-Gelände in den Jahren 2025 oder 2026 reichen. Eine BUGA Rostock 2025 im Rostocker Oval als alleinige, eintrittspflichtige Veranstaltungsfläche ist auf Basis der Ergebnisse der Risikoanalyse nicht mehr realistisch. Bei einer Verlagerung der Gartenschau in das IGA-Gelände könnten infrastrukturelle Synergien genutzt werden und das Rostocker Oval wäre dann eine innerstädtische offene Kulisse der BUGA.
Die städtebaulichen Projektbausteine des Rostocker Ovals mit dem zukünftigen Stadtpark, der Warnowbrücke, dem Fährberg, der Hechtgrabenniederung, der Greifenbrücke, dem WarnowQuartier und dem Stadthafen sollen weiter Bestandteil der Planungen bleiben. Im Fokus sind dabei die nachlaufenden Großprojekte, wie unter anderem das Archäologische Landesmuseum, das nach wie vor am Warnowufer entstehen soll.
„Die BUGA ist und bleibt eine einmalige Chance zur Beschleunigung für unsere städtebauliche Entwicklung in Rostock. Doch dabei geht es nicht nur um BUGA-Projekte. So ist beispielsweise auch der Hochwasserschutz für den Stadthafen eine Aufgabe, die nicht von den BUGA-Planungen getrennt werden kann. Hier sind Stadt und BUGA abhängig von Entscheidungen Dritter“, betont Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Claus Ruhe Madsen. „Ein großer Dank geht an BUGA-Geschäftsführer Oliver Fudickar für diese Risikoanalyse, die uns unmissverständlich und sehr aktuell die räumlichen und zeitlichen Optionen aufzeigt. Für uns bleibt es das oberste Ziel, die infrastrukturellen Voraussetzungen für die geplanten Großprojekte an der Unterwarnow zu schaffen.“
Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, begrüßt die Klarheit im Aufsichtsrat: „Wir sind nach wie vor von dem städtebaulichen Entwicklungskonzept überzeugt, das sich im Spannungsfeld zwischen der Rostocker Innenstadt, dem Stadthafen und den Freiflächen am Warnowufer bewegt. Als Dachgesellschaft der Bundesgartenschau und Vertragspartner der Hanse- und Universitätsstadt Rostock stehen wir jedoch auch allen vorliegenden Alternativen aufgeschlossen gegenüber.“
Das Pandemiegeschehen der vergangenen zwei Jahre hat erhebliche Auswirkungen auf die Planungs- und Kostensituation, was sich nun durch den Krieg in der Ukraine und seine Folgen noch weiter verschärfen wird. Die Risikoanalyse stellt die zu erwartenden steigenden Kosten in einen klaren Kontext zu den Möglichkeiten der Durchführung aller BUGA-Projektbausteine. Für den vom Aufsichtsrat beschlossenen Prüfauftrag der vier Varianten werden jetzt kurzfristig alle relevanten Parameter zusammengetragen, um noch im Sommer in der Bürgerschaft eine fundierte Debatte und Beschlussanpassung zu ermöglichen.
Oliver Fudickar, Geschäftsführer der BUGA Rostock 2025 GmbH, unterstreicht: „Nach unserer Präsentation vor dem Aufsichtsrat haben wir gemeinsam vier denkbare Ausführungsvarianten der BUGA in Rostock zur Sicherung der städtebaulichen Projekte und den damit verbundenen Herausforderungen bei der Planung diskutiert. Nun ist es der Auftrag für die BUGA-Gesellschaft, die Varianten mit Leben zu füllen und eine Entscheidungsvorlage für die Bürgerschaft zu erarbeiten. Vorbereitend dafür müssen wir nun kurzfristig mit allen handelnden Akteuren in den Austausch gehen, um für alle Projektbeteiligten weitere Planungssicherheit zu gewährleisten. Die bereits bei der Zustimmung schon sehr ambitionierte Planung aus dem Jahr 2018 wird nun durch die anhaltende Corona-Pandemie, den Ukrainekonflikt, die steigenden Kosten für Material und die fehlenden Fachkräfte am Markt zusätzlich schwer belastet. Die in der Risikoanalyse angenommene 30-prozentige Kostensteigerung ist jetzt im Prozess der Prüfung nochmal genauestens zu betrachten und zu plausibilisieren.“
Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen fasst zusammen: „Mit einem innovativen Veranstaltungskonzept und der nachhaltigen Stadt- und Freiraumentwicklung werden wir Rostock im In- und Ausland positionieren. Wir müssen in den kommenden Wochen gemeinsam über die Optionen sprechen und pragmatische Entscheidungen auf den Weg bringen, um die BUGA auf Kurs zu halten. Die Welt hat sich sehr verändert. Wir alle erleben gerade auch im Privaten, dass sich zum Beispiel Energiekosten innerhalb eines Jahres verdoppelt haben und so müssen auch wir als Stadt bei unseren laufenden Projektierungen die veränderten Marktbedingungen einkalkulieren.“