Der neue Geschäftsführer heißt Sven Stimac
Gartenschau-Planer will die Welterbe-Region voranbringen
Die Bundesgartenschau Oberes Mittelrheintal 2029 gGmbH hat ab 1. August einen neuen Geschäftsführer: Die Gesellschafter haben den gebürtigen Lübecker Sven Stimac für das zukunftsweisende Projekt in der Welterbe-Region ausgewählt. Der 61-jährige bringt Erfahrungen aus seinen langjährigen Tätigkeiten für Weltausstellungen, Gartenschauen und Erlebniswelten in mehr als acht Ländern mit.
Sven Stimac freut sich auf seine Aufgaben in einer einzigartigen Region: „Es ist eine besondere Ehre, einen entscheidenden Beitrag für den Erhalt und die Entwicklung eines UNESCO-Welterbes leisten zu können.“ Die Projektsteuerung baue dabei auf einem Fundament aus drei Säulen auf. Aus seiner Erfahrung heraus weiß Stimac, was für den Erfolg der Veranstaltung BUGA 2029 wichtig ist: den Besuchern ein besonderes Erlebnis zu bieten und ihnen eine Geschichte zu erzählen, die sich in ihrem Gedächtnis verankert. Hierbei geht es um den ersten Masterplan mit Ausstellungen, Inhalten und touristischem Konzept.
Um dies umsetzen zu können, muss ein reibungsloser und sicherer Ablauf für die Gäste gewährleistet sein. Mit diesen Themen befasst sich die zweite Säule, das Betriebskonzept und die Besucherführung inklusive Mobilität mit neuesten Trends sowie Ticketing.
Die Besucherzufriedenheit ist jedoch nur ein Aspekt einer erfolgreichen Bundesgartenschau. Das zukunftsweisende Ziel ist eine nachhaltige und der klimatischen Entwicklung angepasste Regionalentwicklung. Diese dritte Säule, die Stimac als den städtebaulichen Masterplan bezeichnet, soll den Lebensraum und den Wirtschaftsfaktor Tourismus für die kommenden Jahrzehnte positiv beeinflussen. „Besonders wichtig ist mir in diesem Zusammenhang, dass die Entwicklung von der Bevölkerung mitgetragen wird und wir uns alle als lebenswerte und gastfreundliche Region präsentieren.“
Für die Umsetzung der Ziele kann der Diplom-Physiker auf eine Erfahrung aus mehreren Jahrzehnten zurückgreifen. Dazu nur einige Beispiele:
Bei der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover war Stimac als Prokurist und stellvertretender Bereichsleiter Betrieb und Sicherheit unter anderem verantwortlich für Besuchermobilität und Crowd Manangement sowie Gastronomie und Veranstaltungsplanung. Bei der Floriade 2012 in Venlo war er verantwortlich für Architektur, Nachhaltigkeit, Ausstellungen, Kulturprogramm und wissenschaftliches Begleitprogramm. Auch für die Floriade EXPO 2022 in Almere war er mehrere Jahre beratend tätig. Als Alleingesellschafter seines Unternehmens friends + friends AG betreute er unter anderem die Planung von Gartenschauen in Katar (2023), Taiwan (2018) und der Türkei (2016).
Jochen Sandner ist sich als Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung sicher, die richtige Personalentscheidung getroffen zu haben: „Sven Stimac ist der richtige Mann, um die integrierte Regionalentwicklung im Welterbe Oberes Mittelrheintal voranzubringen. Gleichzeitig verfügt er über die nötige Erfahrung, um gemeinsam mit der gärtnerischen Kompetenz der Grünen Branche in ihrer ganzen Vielseitigkeit und Kreativität tolle Besuchererlebnisse zu entwickeln. So wird die Region viele zufriedene Gäste haben, die auch gerne wiederkommen.“
Der Vorsteher des Zweckverbandes Oberes Mittelrheintal, Landrat Volker Boch, stimmt Sandner in diesem Punkt voll zu: „Die BUGA 2029 ist für die Menschen im Mittelrheintal ein sehr wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine lebenswerte Zukunft. Die Weiterentwicklung des Projekts sehe ich bei Sven Stimac in guten Händen.“ Der Zweckverband stehe als Veranstalter weiterhin hinter dem Projekt und werde Sven Stimac und sein Team im Rahmen aller Möglichkeiten unterstützen.
Herr Stimac wird sich bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 16. August, um 14.30 Uhr im Kulturhaus Oberwesel, Rathausstraße 23, ausführlich vorstellen. Bis dahin bitten wir, von Nachfragen abzusehen. Die Medien erhalten zur Pressekonferenz noch eine gesonderte Einladung.
Erste Planungswettbewerbe starten
Die Bundesgartenschau Oberes Mittelrheintal 2029 setzt weitere Meilensteine. Nach Beschlüssen des Aufsichtsrates werden jetzt die ersten drei Planungswettbewerbe vorbereitet und im kommenden Jahr ausgelobt. Die Sieger sollen noch 2023 feststehen. Weitere Meilensteine werden bald folgen, um die BUGA 2029 zu einem Gastgeber-Projekt des ganzen Welterbes Oberes Mittelrheintal zu entwickeln.
Die ersten drei Basisflächen, die 2029 eintrittspflichtig sein werden und mehrere Tausend Besucher täglich fassen können, sind die Rheinufergelände in Lahnstein (circa 15 Hektar) und in Bacharach (circa zehn Hektar) sowie der Hafenpark in Rüdesheim (circa zwölf Hektar). In den nächsten Monaten wird die BUGA 2029 gGmbH gemeinsam mit den Kommunen die Wettbewerbe für diese Flächen vorbereiten. Dabei wird die Projektgesellschaft vom Planungsbüro arc:grün unterstützt. Die Landschaftsarchitekten und Stadtplaner aus Kitzingen waren als Sieger aus einem Vergabeverfahren hervorgegangen und verfügen über reichlich Gartenschau-Erfahrung.
BUGA-Geschäftsführer Sven Stimac erläutert die Zielsetzung: „Die BUGA 2029 wird attraktive Flächen nachhaltig gestalten, die den Besuchern jeweils einen erlebnisreichen Aufenthalt bieten. Um einen Tagesbesuch abzurunden, bieten sich anschließende Ausflüge zu den zahlreichen Hotspots in der jeweiligen Umgebung an.“ Ein besonderes Augenmerk will Stimac dabei auf das zentrale Welterbe-Tal richten, dessen Weiterentwicklung er als besonderen Auftrag im BUGA-Projekt sieht. Deshalb wird ein weiteres Cluster rund um die Loreley in St. Goarshausen/Bornich und die Burg Rheinfels in St. Goar geplant. Die Flächen dafür werden in den kommenden Monaten noch auf ihre Verfügbarkeit und ihre Eignung hin überprüft. Ebenso werden alle weiteren Flächen weiter überprüft, die der Aufsichtsrat im Oktober 2021 beschlossen hatte.
Zu den Vorbereitungen der Wettbewerbe zählt auch die Entwicklung der Ideen, wie die Flächen thematisch bespielt werden. Die Schwerpunkte sollen sich innerhalb einer gemeinsamen thematischen Klammer bewegen. Das BUGA-Team wird dazu Vorschläge erarbeiten. Diese werden mit den Kommunen beraten.
Alle vier Cluster sollen ermöglichen, touristisch das ganze Tal einzubeziehen. Sie haben einerseits die Funktion, Gästen ein entschleunigtes Besuchserlebnis für einen Tag zu bieten. Andererseits werden Gäste zu Übernachtungen oder mehreren Besuchen mittels Dauerkarte animiert, um alle Bereiche des Tals und der Höhen kennenzulernen. Um die Gäste zum Besuch aller Talregionen einzuladen, werden ab dem kommenden Jahr Schritt für Schritt touristische Besuchskonzepte entwickelt. Dazu gehören ein Ticketingkonzept, das möglichst viele Attraktionen inkludiert, aber auch ein modernes Mobilitätskonzept.
Außerhalb der Schwerpunktstandorte sollen Bürgerprojekte weitere Akzente setzen. Ziel ist, die Identifikation der Menschen mit der Region zu stärken. Bürgerinnen und Bürger nehmen die Rolle als Gastgeber ein, die diese Identität leben und gegenüber Gästen präsentieren. Drei Pilotprojekte dazu sollen 2023 starten: zwei in Rheinland-Pfalz auf beiden Rheinseiten und eines in Hessen. Hiervon versprechen sich die BUGA 2029 und der Welterbe-Zweckverband Aufschlüsse darüber, wie weitere Bürgerprojekte umgesetzt werden können.
BUGA 2029 setzt neue Impulse im Welterbe: Schwerpunkte, BUGA-Gärten, Korrespondenzen und Bürgerprojekte
Die Bundesgartenschau 2029 wird viele neue Impulse im Welterbe Oberes Mittelrheintal setzen. Den Grundstein dafür hat der BUGA-Aufsichtsrat mit dem Beschluss des ersten Flächenlayouts gelegt, das sich von Rüdesheim/Bingen bis Koblenz erstreckt: die BUGA-Entwicklungsprojekte als Schwerpunkte sowie die BUGA-Gärten und BUGA-Korrespondenzprojekte. Hinzu kommen Flächen, die über BUGA-Bürgerprojekte realisiert werden. Zusätzlich zu diesen vier Säulen werden außerdem in den kommenden Jahren Ausstellungen und Veranstaltungen entwickelt. Themenlinien, die sich über das ganze Tal erstrecken, tragen den Titel „2000 Jahre Kulturtransfer“.
„Mit dem beschlossenen Gesamtkonzept wird die BUGA 2029 das gesamte Welterbe Oberes Mittelrheintal bespielen. Das Puzzle erstreckt sich von Bingen/Rüdesheim bis Koblenz. Die ersten Teile davon liegen fest, viele weitere werden bis zum Festivaljahr 2029 hinzukommen. Dabei ist besonders erfreulich, dass alle 35 Kommunen, die sich mit Flächen für die BUGA 2029 beworben haben, bereits Bestandteile der BUGA-Planung sind. Das heißt, sie sind mit einer oder mehreren Flächen dabei“, sagte Innenminister Roger Lewentz, Initiator der Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Er sagte weiterhin die Unterstützung des Landes zu. „Das Obere Mittelrheintal bleibt im Zuge der BUGA 2029 ein Schwerpunkt der Städtebauförderung“, so der Minister.
Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Metz zeigte sich bei der anschließenden Pressekonferenz sichtlich erfreut, dass das Gremium dem Vorschlag von BUGA-Geschäftsführer Berthold Stückle gefolgt war. Zufrieden äußerte sich auch sich der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, Jochen Sandner: „Die dezentrale Gartenschau in einer Welterbe-Region wird nicht nur ein besonderes Erlebnis, sie wird zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen.“ Aus hessischer Sicht stellte der BUGA-Beauftragte des Landes, Leitender Ministerialrat Joachim-Eberhard Maltzahn, fest: „Wir werden unseren Teil zum Erfolg beitragen und gemeinsam mit unseren Partnergemeinden im Rheingau viele Besucher ins Welterbe locken.“
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