Wie organisiert sich der Garten- und Landschaftsbau in Coronazeiten?

DBG-News - 04/20

Angesichts der aktuellen Situation sind in den Betrieben kurzfristig umfangreiche organisatorische Entscheidungen zu treffen. Notfallplan, Gesundheitsschutz, Kinderbetreuung, Flexibilisierung der Arbeitsabläufe – dies alles musste jetzt überdacht und neu organisiert werden, um die Erledigung der Aufträge sicherzustellen. Wir fragten in einem mittelständischen GaLaBau-Betrieb, dem August Forster Garten – und Landschaftsbau nach, wie es derzeit in der Praxis läuft. Geschäftsführer Matthias Forster stand uns dankenswerterweise für ein Interview zur Verfügung.

DBG:  In einem Garten - und Landschaftsbaubetrieb mit 110 Mitarbeitern haben Sie eine intensive Organisation für das Büro und die Planung sowie für die laufenden Baustellen draußen zu organisieren. Wie läuft es im Büro (Homeoffice) und wie regeln Sie die derzeitigen Baustellen? ( zum Beispiel Abstand wahren…)

Matthias Forster: Das Thema „Corona“ beschäftigt uns seit etwa Mitte März sehr intensiv. Wir haben einen kleinen „Krisenstab“ zusammengestellt mit dem wir uns aktuell zweimal die Woche besprechen, welche Maßnahmen zu beschließen sind oder welche Maßnahmen ausgeweitet werden müssen. Die Ergebnisse dieser Besprechungen werden in Form einer Videobotschaft an alle Mitarbeiter/innen transportiert. Wir sind 24 Mitarbeiter/innen im Büro. Jede/r Mitarbeiter/in hat ein Einzelbüro, so dass der gebotene Abstand ohne Probleme eingehalten werden kann. Zwei Mitarbeiterinnen arbeiten aus dem Homeoffice. Die Abstimmungen mit den Kolonnen finden in diesem Fall per Telefon oder Videotelefonie statt. Unsere Bistroküche darf nur mit max. zwei Personen betreten werden und gemeinsame Mittagspausen sind untersagt. Natürlich haben wir sowohl im Büro als auch in den Aufenthaltsräumen der gewerblichen Mitarbeiter entsprechende Aushänge mit Informationen ausgehangen, welche Einschränkungen oder Hinweise beachtet werden müssen. Das Arbeiten auf den Baustellen ist zur Zeit noch mit geringen Einschränkungen problemlos möglich. Natürlich gibt es Arbeiten, bei denen es schwer bis gar nicht möglich ist einem Abstand von 1,5 m einzuhalten. Die Mitarbeiter/innen gehen dennoch mit dieser Situation achtsam um und versuchen diese Umstände zu vermeiden.

DBG: Haben Sie als Firma besondere Auflagen zum Schutz der Mitarbeiter zu erfüllen und wenn sie in Ihrem Ermessen liegen - wie sehen die Schutzmaßnahmen aus?

Matthias Forster: Gem. § 7 der „Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus“ vom 22. März ist geregelt, dass Handwerker und Dienstleister mit Vorkehrungen zum Schutz vor Infektionen ihrer Tätigkeit weiterhin nachgehen können. Das bedeutet, dass die allgemeinen Schutz- und Hygienemaßnahmen eingehalten werden müssen (z.B. Händeschütteln und Körperkontakt vermeiden, regelmäßiges und intensives Händewaschen, trocknen der Hände mit Papiereinwegtüchern, Abstand halten, etc.).

Wir haben darüber hinaus umfangreiche Maßnahmen festgelegt. Die Startzeiten der Kolonnen haben wir auf drei verschiedene Zeiten geändert, damit auch morgens bei Arbeitsbeginn nicht zu viele Personen gleichzeitig auf dem Hof sind. Die Fahrzeuge sind bei Einzelkabinern nur noch mit einer Person besetzt, Doppelkabiner-Fahrzeuge mit max. zwei Personen. Alle Kolonnen haben Wassertanks, Seife und Papierhandtücher in den Fahrzeugen, damit die o.g. Hygienemaßnahmen auch auf den Baustellen umgesetzt werden können. Die Mitarbeiter meiden den Kontakt zum Kunden, auch hier werden nötige Absprachen telefonisch geregelt.

Erstkontakte finden nach wie vor statt, jedoch ausschließlich im Freien um mit entsprechendem Abstand zum Kunden. Die Plan- und Angebotspräsentationen finden online mit einem Video-/ Audiotool statt. Der Kunde bekommt von uns einen Teilnahmelink zugesendet und kann so der Videokonferenz beitreten.

Außerdem haben wir die Reinigungsintervalle aller betrieblichen Einrichtungen erhöht. Insbesondere die Türklinken werden regelmäßig desinfiziert.

DBG: Da Sie sowohl öffentliches Grün pflegen als auch in großen Privatgärten unterwegs sind, wie gehen ihre Kunden mit der Krise um und wie verständigen Sie sich mit Ihnen über die Auftragsabwicklung?

Matthias Forster: Die Kunden gehen sehr unterschiedlich mit der Situation um. Stornierungen von Aufträgen haben wir glücklicherweise bisher noch nicht erhalten. Zwei Aufträge wurden von Kunden auf den Herbst verschoben. Einige Gewerbekunden haben bspw. die Pflege der Innenraumbegrünung ausgesetzt. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass wir aufgrund der Umstände keine ernsten Einschränkungen im Auftragspolster haben. Dafür sind wir natürlich sehr dankbar.

Natürlich meiden auch unsere Kunden den direkten Kontakt. Alle notwendigen Abstimmungen finden telefonisch statt. Das stellt aktuell für uns jedoch keine Einschränkung dar.

DBG: Was ist ihr derzeit drängendstes Problem?

Matthias Forster: Wir haben im Unternehmen den Leitspruch „Es gibt keine Probleme – es gibt nur Aufgaben!“ Als wichtigste Aufgabe sehen wir wirklich das „in Verbindung-Bleiben“. Das betrifft in erster Linie den Kontakt zu unseren Mitarbeitern und zu unseren Kunden. Das persönliche Miteinander und der Austausch darf auch in solchen Zeiten nicht abreißen!

Als Unternehmer wird in dieser Situation noch einmal sehr stark deutlich, was es bedeutet Verantwortung für 110 Menschen und deren Familien zu übernehmen. So mache ich mir natürlich intensiv Gedanken was passiert wenn bspw. der Betrieb unter Quarantäne gestellt wird und wir einige Wochen nicht arbeiten dürfen. Hierfür stellt uns unser Landesverband regelmäßig umfassende Informationen zur Verfügung. Wir sehen die Situation letztlich als „Trainingsaufgabe“ und blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Wir haben einen Stammkundenanteil von 78% und setzen auch hier auf die enge Verbindung zu unseren langjährigen Kunden.

DBG: Welche Tipps können Sie Kollegen aus der Branche geben?

Matthias Forster: Ich denke das wichtigste ist nun Ruhe zu bewahren. Hektische und nicht zu Ende gedachte Entscheidungen bringen niemanden weiter. Man sollte die Krise als Chance sehen und gerade jetzt -vielleicht auch gezwungener Maßen- innehalten und über die Strategie des Unternehmens nachdenken. Es wird auch ein Leben nach Corona geben und aus meiner Sicht wird sich dieses Leben, viel stärker als bisher, zu Hause abspielen. Das bietet natürlich für die Landschaftsgärtner ausreichend Ansatzpunkte um sich auf die entstehenden Bedürfnisse einzustellen. Außerdem sind von der Krise alle Gewerbetreibenden betroffen. Auch hier sehe ich Ansatzpunkte branchenübergreifende Überlegungen anzustellen und gemeinsame Lösungen zu finden.

DBG: Haben Sie noch vor, spezielle Nachrichten auf Ihrer Website einzustellen?

Matthias Forster: Wir werden in Kürze eine Onlineberatung für „überschaubare“ Leistungen anbieten. Hierüber und über „das Leben mit Corona“ in unserem Betrieb werden wir in den aktuellen Meldungen berichten.

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