Welterbe-Zweckverband tagt: BUGA 2029 Geschäftsführung startet 2021
Die geplante Bundesgartenschau 2029 zog sich wie ein roter Faden durch die jüngste Versammlung des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal. Rainer Zeimentz, Chef der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und derzeit kommissarischer Geschäftsführer der BUGA gGmbH berichtete im Rhenser Kaisersaal über den aktuellen Stand der Vorbereitungen. So sei die Geschäftsführung im Spätsommer ausgeschrieben worden, zurzeit würden Bewerbungen sondiert, einen Namen werde man voraussichtlich im kommenden Jahr präsentieren können. Ihre Arbeit wird die dauerhafte Geschäftsführung der BUGA-Gesellschaft dann Anfang 2021 aufnehmen.
Jetzt schon gehören aber erfahrene Touristiker sowie Medienexperten zum BUGA-Team, erklärte Zeimentz. Hinter den Kulissen werde an grundlegenden Themen wie zum Beispiel steuerlichen Fragen gearbeitet. Ein Durchführungs- sowie der Gesellschaftervertrag müssten final abgestimmt werden, was im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein sollte.
Auch mit falschen Vorstellungen räumte Zeimentz auf: Die gerade modifizierte Machbarkeitsstudie sei „keine Bauanleitung“ für die tatsächliche Gartenschau. „Wir wollen doch 2029 kein 12 Jahre altes Konzept umsetzen.“ Von daher seien landschaftsplanerische Wettbewerbe erst für die Jahre ab 2023 bis 2026 vorgesehen. Dann werde de facto darüber entschieden, was auf der BUGA geboten wird. Mit einem Veranstaltungs- und Verkehrskonzept für die BUGA sei vermutlich für 2027 zu rechnen. Wobei Verkehrskonzept zum Beispiel den Einsatz von Bussen, Zügen etc. bedeute, nicht aber Entscheidungen darüber, wo eventuell im Vorfeld noch Straßen, Wege und anderes gebaut werden sollen. Über die Auseinandersetzungen der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel mit der Bahn berichtete Bürgermeister Thomas Bungert. Im Kern geht es um die juristische Frage, ob die linksrheinische Strecke unrechtmäßig erbaut wurde und die Bahn damit nicht auf Besitzstandswahrung pochen kann. Nur so könne die Bahn gezwungen werden, umfangreichere Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen. Ob der Zweckverband Welterbe sich einer eventuellen Klage anschließt, soll noch geprüft werden. Auch im Hinblick auf die BUGA 2029 signalisierte man der Verbandsgemeinde aber jetzt schon die grundsätzliche Unterstützung des Verbandes.
Peter Sound vom Mainzer Umweltministerium erläuterte dann die Chance, von der Bundesregierung für Naturschutzgroßprojekte Millionen Euro an Fördergeldern fürs Mittelrheintal zu erhalten. Frage sei, welche Projekte sich entwickeln lassen, um sie etwa zur Buga 2029 präsentieren zu können. Beispielhaft nannte Sound den „Wald der Zukunft“, der die Folgen des Klimawandels besser wegsteckt.
Prof. Michael Kloos, Planer und Experte für Welterbestätten, skizzierte den Stand der Arbeiten am Managementplan Welterbe Oberes Mittelrheintal und die Entwicklung einer Kulturlandschaftsverträglichkeitsstudie. Um sachliche Bewertungsgrundlagen zu erhalten, werde derzeit im Computer ein 3-D-Modell des Tals „nachgebaut“. Neben Plänen für die Mittelrheinbrücke, Bahn- und Autoverkehre sowie Windräder würden auch die Buga-Pläne eine Rolle spielen.
Beitrag: Michael Stoll