Pfingsten: bislang 100.000 Besucher begrüßt!
Die Bundesgartenschau in Erfurt hat einen Monat nach ihrer Eröffnung bislang rund 100.000 Besucher an die Ausstellungsorte auf dem Petersberg und Egapark gelockt. In Anbetracht der mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen und Auflagen ist es eine beachtliche Zahl: Die BUGA Erfurt 2021 war am 23. April eröffnet worden, nahezu vom ersten Tag an galt eine Testpflicht für Gäste, was angesichts der gesunkenen Zahl der Neuinfektionen inzwischen nicht mehr der Fall ist. Zudem sind bislang nur die Außenanlagen zugänglich, Ausstellungshallen hingegen nicht.
Die außergewöhnlich gestalteten Beetanlagen und Gärten faszinierten das Publikum. Und so wurde jeder begeisterte Besucher zum Botschafter der BUGA. Besondere Publikumsmagneten waren bisher das große Blumenbeet im egapark mit 105.000 Frühblühern und 75.000 Blumenzwiebeln. Wie man in sozialen Medien beobachten kann, ist es ein sehr beliebtes Fotomotiv. Auch die Staudenschau an der Wasserachse und der neu gestaltete Rosengarten erfreuten sich großer Beliebtheit. Am Gartenbaumuseum öffnen sich derzeit die Blüten von knapp 200 dort gepflanzten Pfingstrosen. Und allmählich beginnt auch der Azaleenrausch im japanischen Garten. Auf dem Petersberg ziehen vor allem der farbenfroh bepflanzte Festungsgraben und die Gärten im Willkommensbereich die Besucher an.
Jetzt schlägt die Stunde der Begonien, der schwarzäugigen Susanne, der Canna und verschiedener Löwenmäul-chen. Garten- und Landschaftsarchitektin Christine Orel hat bei ihrer 54. Gartenschau Europas größtes, ornamental bepflanztes Blumenbeet gestaltet. Den Frühling hatte sie schon in farbigen Bändern, schwingenden Ornamenten und wundervollen Blumen in den Farben Weiß, Rosa, Rot, Orange, Gelb, Blau und Violett gezeigt.
70.300 Pflanzen bilden den Sommerflor des großen Blumenbeetes. Knapp drei Wochen haben die beteiligten Firmen auf dem Großen Blumenbeet zu tun, um dem Sommer den Vorrang auf den 6000 ornamental bepflanzten Quadratmetern zu geben. Neben den schwingenden Formen, die das gesamte Beet überziehen, ist es die große Vielfalt an Pflanzen, die das Herz jedes Garten- und Pflanzenfans höher schlagen lässt. Wo sonst gibt es eine solche Auswahl, gekonnte Pflanzenverwendung und harmonisches insektenfreundliches Nebeneinander im Beet? Und was wächst alles in der Komposition von Christine Orel: Drei Sorten Begonien in Rosa und Weiß, Elfensporn, Lobelien, Pelargonien in Rot, Weinrot und Lavendel, Sonnenhut, Salbei in Weiß, Blau und Violett, Tagetes in fünf verschiedenen Gelb- und Orangetönen, Zinnien in einem Spektrum von Weiß über Orange bis Himbeerrosa, Köcherblümchen, Wolfsmilch, hoch aufragende Prachtkerzen in Schneeweiß und Blasspink, kugelig wachsende Jamesbrittenia mit knopfartigen Blüten und Verbenen mit violettem Flor, Thitonien, Dahlien, Wachsblumen mit stahlblauen Blüten, aparte Cosmea, Süßkartoffeln mit ihren schmückenden Blättern, Blattmangold, eleganter Gartendost, der dauerblühende Kugelamarant, Ziergräser als Auflockerung, Leberbalsam und Löwenmäulchen, der exotische Federbusch, Wandelröschen, Trommelstöckchen, Bartfaden, Husarenknöpfchen oder Sommer-astern. Wie sie alle gekonnt ihre Vorzüge entfalten können, zeigt Christine Orel mit ihrer Pflanzplanung für den Sommer.
„Tummel Hummel“ ist das Motto auf der gegenüberliegenden Wechselflorfläche an der Lindenstraße von Planerin Petra Pelz. Mehr als 3000 Pflanzen sind hier geplant. Hauptdarsteller sind Salbei und Zinnien, in Nebenrollen sind Sonnenlieschen und Lobelien zu erleben. Einen schmucken Rahmen setzen Ziergräser. Hier werden sich Insekten wahrhaft wie in einem Blumenparadies fühlen und die Gärtner in der Wettbewerbspflege ganze Arbeit leisten, wie auch auf dem großen Blumenbeet. Der Wechselflor am Danakil von Gestalterin Ingrid Gock verwandelt sich in einem großzügigen Dahliengarten, der dann im Herbst seine volle Blüte zum BUGA-Ausklang zeigt.
Blütenpracht und –vielfalt finden die Besucher auch auf dem Petersberg. Im Willkommensbereich bereiten Zierfenchel, Tabak und Fleißiges Lieschen einen farbenfrohen Empfang – 14.000 Pflanzen in Summe hat Planerin Hanne Roth ausgewählt. In den Erfurter Gartenschätzen im Festungsgraben schlägt die Stunde des Gemüses, des Blumen-, Weiß und Spitzkohls, der Salatpflanzen, Kräuter und Puffbohnen. In den traditionellen Streifen der Gartenschaubeete des 19. Jahrhunderts gepflanzt, sind sie mehr als eine Reminiszenz an Erfurts Gartenbau- und Gartenschautradition. 21.000 Pflanzen sind hier im Boden.