28. April 1951: Elly Heuss-Knapp eröffnet die erste BUGA
Am 28. April 1951 eröffneten der erste Bundespräsident Theodor Heuss und seine Frau Elly Heuss-Knapp als Schirmherrin die erste BUGA in Deutschland. Elly Heuss-Knapp galt für damalige Zeiten als eine beachtlich emanzipierte und beruflich in der Werbung erfolgreiche Frau. So hielt sie die Eröffnungsrede, in der sie äußerte: „Der Garten gehört zum Wiederaufbau, er gehört zur Hoffnung nach der Zerstörung, zur Ruhe trotz aller Arbeit".
Schließlich war das 20 ha große Gelände durch den zweiten Weltkrieg vollkommen verwüstet. Rings um die Stadthalle waren viele Bomben gefallen und ein Trümmerfeld entstanden. Doch mit dem Startschuss zur BUGA krempelte man im Grünflächenamt die Ärmel hoch und holte Pflanzen aus alten lückigen Beständen: zum Beispiel wurden große Bäume vom Friedhof Seelhorst geholt und mit dem Pferdewagen zum zukünftigen Park gefahren.
Der Landschaftsgärtner Friedrich Zöpfchen topfte mit seinen Kollegen 40 Linden um, pflanzte rund um das von Gottfried Benn so geliebte Wasserbassin 200 Birken, Eichen, Ahornbäume und Eiben. Hinzu kamen Beete mit Tulpen und Rosen.
Der Stadtpark zählt noch heute zu den bedeutenden Gartenkunstwerken Hannovers. Der BUGA verdankt die Anlage in weiten Teilen ihr aktuelles Erscheinungsbild. Auf einzigartige Weise atmet der Park den Charakter eines öffentlichen Wohngartens der 1950er-1960er Jahre: Stühle und Liegen laden dazu ein, sich am persönlichen Lieblingsplatz wohnlich "einzurichten". Ein Rundweg erschließt die vielfältigen Gartenareale, wie etwa den Großen Staudengarten oder den 120 Sorten umfassenden Rosengarten, für den auch botanische Fachführungen angeboten werden. Die Wasserspiele des Fontänengartens und seine bunten Wechselflor-Beete aus den 1960er Jahren sind eine weitere Attraktion, ebenso wie der 1996 eingeweihte und im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Hiroshima geschaffene Japanische Teegarten. Der Park wird vor allem von BesucherInnen geschätzt, die botanische Vielfalt, Entspannung und ruhigen Naturgenuss suchen. Heute weisen seine historische Bedeutung und der hervorragende Erhaltungszustand den Stadtpark als wertvolles und lebendiges Kulturdenkmal aus.
Tipp – vielleicht vormerken für die Zeit nach Corona: Ein Highlight für Pflanzenfans sind die "Hannoverschen Pflanzentage" im Mai, die sich als feste Größe in den Kalendern der GartenliebhaberInnen etabliert haben. An zwei Tagen bieten zahlreiche HändlerInnen und Spezialitätenzüchter auf dem Gelände ein exquisites Pflanzensortiment an.
Falls Sie diesen ehemaligen BUGA Park besuchen möchten: Das Stadtparkgelände ist barrierefrei zugänglich. Die Fontänen springen in den Sommermonaten von 15 bis 17 Uhr. Nur das Mitführen von Hunden ist nicht erlaubt. Aktuell ist der Stadtpark regulär für Besucher*innen geöffnet. Die Toilettenanlagen am Haupteingang/HCC und am Rosencafé bleiben jedoch geschlossen.
Empfehlung: Der WDR hat in seiner Sendung "Zeitzeichen", die Claudia Friedrich zusammenstellte, einen Spaziergang durch den Park unternommen. Hören Sie doch mal herein…