IGA 2027: Weitere Millionen-Förderungen, erste gärtnerische Planungen
„Die IGA Metropole Ruhr 2027 nimmt mehr und mehr Fahrt auf!“ So eröffnete Garrelt Duin, Regionaldirektor des RVR und Aufsichtsratsvorsitzender der IGA 2027, die Halbjahrespressekonferenz der IGA Metropole Ruhr 2027 in der Gruga Essen. Die IGA kommt – mit neuen Millionen-Förderungen und den ersten Planungen für die gärtnerischen Ausstellungen in den Zukunftsgärten.
„Die ersten Bagger rollen bereits und die Finanzierung zahlreicher Projekte ist gesichert“, sagte Duin. „Mit viel Gestaltungskraft und Kreativität entsteht im gesamten Ruhrgebiet eines der größten Gartenfestivals, das weit mehr als eine Blumenschau sein wird. Mit langlebigen und nachhaltigen Projekten macht die IGA 2027 die Transformation zur grünsten Industrieregion der Welt einem internationalen Publikum sichtbar und erlebbar.“
Kommunale Projekte kommen gut voran
IGA-Geschäftsführer Horst Fischer betonte: „Die IGA 2027 ist ein Dekadenprojekt für die ganze Metropole Ruhr. Deshalb sind wir sehr froh, dass es gerade auch bei den kommunalen Projekten sehr gut voran geht.“ Bei zwölf Projekten ist die Finanzierung gesichert, darunter zwei aus Mülheim (Grüner Stadtring, MüGa Revisited) und je eines aus Essen (Emscherpark 2.7) und Hattingen (Gethmannscher Garten). „Die Fördersumme für diese Projekte beläuft sich schon jetzt auf insgesamt mehr als 12,6 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln. Dazu kommen die Eigenmittel der Städte. Darauf können wir sehr stolz sein. Sollten die – nur Stand jetzt – weiteren zugesagten oder avisierten Fördermittel fließen, dann erhöht sich diese Summe sogar auf knapp 25 Millionen Euro. Wir gehen davon aus, dass wir zur IGA 2027 mindestens zwischen 20 und 25 kommunale Projekte werden umsetzen können“, sagt Fischer.
Aus Plänen werden Baustellen
„In den Zukunftsgärten bestimmen zunehmend Baumaschinen das Bild“, sagt Fischer. „Auch hier wird bereits ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag verbaut. Bis 2027 wird diese Summe auf insgesamt 120 Millionen Euro an Fördergeldern und Eigenanteilen anwachsen.“ In Dortmund etwa erfolgte schon im Sommer der Spatenstich für den Kokereipark und die Brücke zum Deusenberg, in Gelsenkirchen haben die Arbeiten am Wendebecken vor zwei Wochen begonnen, in Duisburg nimmt der Grüne Ring Gestalt an, die Bauarbeiten im Rheinpark folgen dann in wenigen Wochen.
Zudem verwies Horst Fischer auf die Eröffnung der neuen Brücke im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park Emscherland, der 2027 ebenfalls ein IGA-Zukunftsgarten sein wird. Auch im Zukunftsgarten Lünen/Bergkamen kämen die Arbeiten gut voran, insbesondere auf dem alten Victoria-Gelände. „Vor Ort in den Städten höre und spüre ich: Die Vorfreude ist groß und wächst noch mehr dort, wo die IGA schon im Bau ist.“
Erste Pläne für die Gärtnerischen Ausstellungen
Erste Pläne gibt es inzwischen zu den Gärtnerischen Ausstellungen. „Was diese Gartenschau außergewöhnlich machen wird, ist das Narrativ dieser Region, die Geschichte ihrer Transformation“, kündigte Lydia Frotscher an, Leiterin der Gärtnerischen Ausstellungen der IGA 2027. „Darauf werden wir aufsetzen: Die Region zeigen mit ihren Menschen, dem Strukturwandel und dem Weg hin zur grünsten Industrieregion. Und NRW ist unglaublich stark im Gartenbau. Das Potenzial hier ist wirklich außergewöhnlich, das wird man auf der IGA 2027 deutlich spüren.“ Jeder der Zukunftsgärten soll eigene Schwerpunkte bekommen, so dass jeder für sich ein wunderbares Erlebnis bietet und Lust macht, auch die anderen Parks zu besuchen.
In Gelsenkirchen etwa werde es große Beiträge des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus und des Friedhofsgartenbaus geben. In Duisburg werden die Themen Rosen, Baumschulen und Hallenschauen wichtig sein, in Dortmund böten sich die Themen Wasserpflanzen, Stauden und Dahlien an und auch hier stehen Blumenhallen zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt es auf den Flächen noch jede Menge Platz für viele weitere „Grüne Ausstellungen“: Gärtnern auf kleinem Raum, Gemüse, Kübelpflanzen, Besonderheiten, Vertikales Grün und einiges mehr. „Und überall werden wir genau die rauschende Blumenpracht zaubern, die die Gartenschaubesucher so lieben: Stauden, Rosen, Beete mit jahreszeitlich wechselnder Bepflanzung. Das ist wie Olympische Spiele für Gärtner“, so Frotscher.
Bei allem schwingt immer die Leitfrage dieser IGA 2027 mit: „Wie wollen wir morgen leben?“ Das zeigt sich z.B. in klimaresilienten Bepflanzungskonzepten. „Wir möchten den Besucherinnen und Besuchern Ideen zeigen, wie sie mit und durch Pflanzen ihr Leben und ihr Zuhause zum einen gestalterisch bereichern können, egal ob großzügig im Garten, auf dem beengten Stadtbalkon oder im Innenraum; und gleichzeitig einen Mehrwert für Natur und Umwelt schaffen können.“
Raum für Ideen
„Neben den Planungen für die Gärtnerischen Ausstellungen beginnen wir nun auch mit den konkreten Planungen für die nicht-gärtnerischen Ausstellungsbeiträge in den Zukunftsgärten“, sagt Horst Fischer. Die Zukunftsgärten sollen Reallabore mit innovativen Erlebniswelten sein, positive Zukunftsvisionen präsentieren, Denkanstöße bieten, Raum für Diskurs schaffen und klimafreundliche Perspektiven für die Metropolregion aufzeigen.
Mit etwa 90 potentiellen Kooperationspartnern liefen derzeit schon Gespräche, 16 Letters of Intent wurden bereits unterzeichnet mit Partnern aus dem Gartenbau, der Wissenschaft, Sozialverbänden und gemeinnützigen Organisationen, u.a. mit Baukultur NRW, dem Eine Welt Netz NRW e.V., Bethel.regional Ruhrgebiet/ Dortmund, dem AWO Bezirksverband Westliches Westfalen, dem Industrieverband Garten e.V. oder auch dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik.
Und die IGA 2027 ist offen für weitere Partner aus allen Bereichen. Insbesondere zu den Kernthemen Mobilität, Klimaresilienz, Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft sowie Neues Wirtschaften und Produzieren wird Raum für neue Ideen geboten. Potentiellen Ausstellern wird die Gelegenheit gegeben, innovative und zukunftsgerichtete Themen als Ausstellungsbeitrag in den Zukunftsgärten während der ganzen IGA von April bis Oktober 2027 sichtbar zu machen. www.iga2027.ruhr/aussteller
Visionäre Projekte – Die Region nach 2027
Und der Blick geht noch weiter in die Zukunft: Denn ein wichtiger IGA-Ausstellungsbeitrag soll zeigen, wie sich die Region nach 2027 entwickeln wird. Dazu richtete Horst Fischer einen Aufruf an die Projektträger und Kommunen. Visionäre Projekte aus den Bereichen Städtebau/Architektur, Landschaftsentwicklung, Tourismus sowie Mobilität und Energie, die von den Kommunen und anderen Projektträgern bereits umgesetzt oder auch nur geplant wurden, dürfen im Kontext der IGA vorgestellt werden. Sie müssen sich in den elf kreisfreien Städten oder vier
Kreisen des Ruhrgebiets befinden und ihren Fokus darauf richten, Städte und Landschaftsräume nachhaltiger, lebenswerter und zukunftsfähiger zu gestalten.
Die IGA 2027 hat dazu eine eigene Website eingerichtet unter www.zukunftsprojekte.iga2027.ruhr