Gemeinsam durch die Krise
Liebe Freunde, Partner und Wegbegleiter der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft!
Corona hat uns nach wie vor fest im Griff. Die damit verbundenen Einschränkungen spüren wir alle, und leider haben die Auswirkungen nun auch die Grüne Branche erreicht.
Unsere drei Landesgartenschauen in Überlingen, Ingolstadt und Kamp-Lintfort haben bereits reagiert und zum Teil die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten verschoben, verbunden mit der Hoffnung, zumindest später die mit viel Engagement und Herzblut inzwischen beinahe fertig gestellten Areale zu eröffnen. Ein großes Dankeschön an die Macher und Verantwortlichen vor Ort, die nicht resignieren, sondern trotz vieler Ungewissheiten an den Projekten weiterarbeiten. Dazu gehören natürlich die ausführenden und liefernden Betriebe des Deutschen Gartenbaus aber auch viele andere Akteure, die nun einmal für eine Gartenschau unverzichtbar sind, wie die Gastronomen, Künstler, Service-Unternehmen usw..
Nicht zu vergessen sind unsere touristischen Mitspieler, wie die Hotellerie vor Ort und auch die zahlreichen Busreiseveranstalter, die seit Jahrzehnten verlässliche und unverzichtbare Partner der Gartenschauen sind. Wir alle hoffen, dass die Landesgartenschauen mit ihren Städten und den umliegenden Regionen - allesamt attraktive Reiseziele - nach ihrer Eröffnung doch noch einen Beitrag zur Verbesserung des so katastrophal begonnenen Geschäftsjahres 2020 leisten können.
In Erfurt, wo erst im kommenden Jahr die nächste Bundesgartenschau stattfinden wird, prüfen zur Zeit alle Verantwortlichen und Beteiligten sehr sorgfältig, ob es bei dem derzeitigen Stand der Vorbereitungen Anlass gibt, den vorgesehenen Eröffnungstermin am 23. April 2021 in Frage zu stellen. Wenn man dort einen Gang über die BUGA-Kulissen macht, trifft man überall auf fleißig und hoch motiviert arbeitende Gärtnerinnen und Gärtner, die pflanzen, bauen, kultivieren und sich in die Gestaltung einer großartigen Gartenschau einbringen.
Man hat auf diesen Baustellen beinahe den Eindruck eines Normalzustandes, und das tut gut. Nicht nur hier, sondern an vielen anderen Stellen in unserem Land „geht der Betrieb weiter“, was in der gesamten Corona-Berichterstattung meines Erachtens nach ein wenig zu kurz kommt: Der Zusteller steckt morgens um 5 Uhr die Zeitung in den Briefkasten, danach kommen der Briefträger und der DHL-Fahrer. Nahezu alle Handwerks- und Servicefirmen arbeiten zumeist ganz normal. Gastronomen und Einzelhändler entwickeln große Kreativität, ihre Waren oder Leistungen an die Kundschaft zu bringen, die kommunale Versorgung klappt, Busse und Bahnen rollen, es gibt Diesel für unter 1,10 €, an Brücken, Autobahnen und Straßen wird gebaut, die Radarfallen blitzen, und es werden weiterhin Knöllchen für überzogene Parkzeiten verteilt.
Ohne Zweifel leisten unsere Mediziner und Pflegekräfte einen aufopferungsvollen und unermesslich wertvollen Beitrag für unser Gesundheitssystem, und auch den Kassiererinnen und Mitarbeitern in den Supermärkten, Bäckereien, Apotheken, Baumärkten, Gartencentern usw. gebührt zu Recht ein großes Dankeschön für ihren täglichen Einsatz. Es ist richtig, dass etwas für die Wertschätzung und angemessene Entlohnung für diese Branchen - auch in einer Zeit nach Corona - getan werden muss. Ich meine jedoch, dass nicht nur diese Berufsgruppen die „Helden des Alltags“ stellen, wie es momentan tagtäglich kommuniziert wird. Jeder, der jetzt seiner Arbeit nach geht - sofern es ihm oder ihr möglich ist - , egal ob auf der Baustelle, im Handwerks- oder Produktionsbetrieb, im Büro oder im Homeoffice, in der Verwaltung oder bei der Versorgung verdient Lob und Anerkennung für seinen Beitrag damit „der Laden läuft“. Vergessen wollen wir dabei aber auch nicht die zahlreichen Arbeitnehmer und Selbstständigen, deren Betriebe und Geschäfte zwangsweise schließen mussten und die jetzt mit größter Sorge in die noch ungewisse Zukunft blicken.
Wir stehen im engen Austausch mit unseren Gesellschaftern, Freunden und Partnern in allen Bereichen unserer Grünen Familie. - Sämtliche Verbände und Interessenvertretungen kämpfen für die Existenzsicherung ihrer Unternehmer, entwickeln Strategien und erzielen Ergebnisse für ihre Unternehmen und deren jeweiligen Belange und somit für die Menschen, die dahinterstehen. Hier zeigt sich, wie stark wir alle miteinander verbunden sind: Garten- und Landschaftsbau, Gärtnerische Produktion, Baumschulwirtschaft, Handel und auch unsere Partner in der Freiraumplanung, den Verwaltungen und in den Hochschulen. Eine solche Krise erfordert Gemeinsinn und abgestimmtes Agieren. Dass dieses zur Zeit gerade erfolgt, ist unverkennbar, und ich wünsche mir, dass dieses „Wir-Gefühl“ - bitte auch ohne Corona - von Dauer sein wird.
Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich gegrüßt!
Ihr
Jochen Sandner
und das gesamte Team der DBG