BUGA 23: Südamerikahaus geöffnet!
Seit dem 27. April lockt die BUGA 23 mit einer weiteren Attraktion – dem Südamerikahaus!
Im ehemaligen Schmetterlingshaus des Luisenparks hat zur Bundesgartenschau 2023 eine Verwandlung der besonderen Art stattgefunden: Dieser Teil der Tropenhäuser in Mannheims größtem Park wurde zu einem Südamerikahaus erweitert, das neben Schmetterlingen weitere Tierarten aus Lateinamerika zeigt. Die anfänglichen Probleme mit der Mess- und Regelungstechnik des Südamerikahauses konnten jetzt gelöst werden. Die für die Tiere und Pflanzen erforderlichen Raum- und Wassertemperaturen sind erreicht, alle Tiere konnten nun in das neue Schauhaus einziehen. Nun öffnete es für Besucher*innen.
„Endlich können wir öffnen“, freut sich Christine Krämer, leitende Zoologin des Luisenparks. „Das Südamerikahaus ist ein Gebäude, das baulich sehr anspruchsvoll zu realisieren war und entsprechende Hürden bereite. Damit die Tiere einziehen konnten, mussten nicht nur die Bedingungen stimmen, es mussten viele Wasser- und Lufttests durchgeführt werden, sowie, da auch sehr empfindliche Tiere wie Schmetterlinge hier leben, die gesamte Versor-gungstechnik einwandfrei laufen“, erklärt Krämer. „Hier konnten wir keine Abkürzung nehmen: Das Tierwohl steht bei uns immer an erster Stelle.“ Ihr Dank gilt den Besucher*innen für ihre Geduld und ihr Verständnis dafür, dass die Anlage erst mit Verzögerung öffnen konnte.
Die Krallenäffchen sind da!
Das größte Gehege in der neuen Anlage bewohnen die Goldkopflöwenäffchen. Die Tiere sind an ihrer gold-braunen, löwenähnlichen Mähne zu erkennen. Als größte Krallenaffenart kommen sie aus Bahía, im Südosten Brasiliens. Damit leben sie nicht im Regenwald am Amazonas, sondern in einem der am stärksten bedrohten Regenwälder Südamerikas weiter westlich: dem Atlantischen Regenwald nahe der Küste, der Mata Atlântica. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden die Wälder mehr und mehr zerstört, die Art ist vom Aussterben bedroht. Durch ein internationales Erhaltungszuchtprogramm werden heute in Zoos der ganzen Welt über 600 Goldkopf-löwenäffchen gezeigt.
Rundgang durch die Fauna und Flora Südamerikas
Der Eingang in die exotische Welt mit sattgrüner, tropischer Vegetation mit floralen Exoten wie der Barbados-stachelbeere oder dem mexikanischen Ameisenbaum führt wie gehabt durch das Kakteenhaus. Ein kleiner Rundweg vorbei an Felsvorsprüngen, aus denen farbenprächtige Agaven wachsen, nimmt die Besucher*innen mit auf die Reise. „Mit diesem neuen Haus zeigen wir die Tiere und auch etliche Pflanzen Südamerikas im kontinen-talen Zusammenhang, in einer Art biologischer Klammer: Dadurch können die Menschen sich ein relativ realitäts-nahes Bild von der Fauna und Flora Südamerikas machen – und das mitten in Mannheim“, erläutert Christine Krämer den neuen exotischen Besucherbereich, der inklusive der Backstage-Bereiche für die Tierpfleger eine Fläche von rund 600 Quadratmetern einnimmt.
Eine nachhaltige Entscheidung
„Der Luisenpark wird zur BUGA 23 um eine Attraktion reicher. Mit dem Umbau des Schmetterlingshauses zum Südamerikahaus zeigt sich auch der nachhaltige Aspekt, der in möglichst allen Bereichen der BUGA 23 umgesetzt wird. Zugleich ist diese Erweiterung eine Investition in die Zukunft dieses Stadtparks, der seit vielen Generationen eine wichtige Rolle für die Mannheimer*innen spielt und dies künftig auch tun wird“, erklärt Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA 23 und der Stadtpark gGmbH. „Durch die Zusammenführung der Tiere im Südamerika-haus muss das große Tropenhaus (Pflanzenschauhaus) nicht mehr so stark beheizt werden und wir sparen schon dadurch enorme Ressourcen.“ Auch intern-logistische Bereiche wurden an dem neuen Haus, das von außen wie ein klassisches Gewächshaus anmutet, ergänzt: Futterküche, Lagerräume und Quarantänebereiche. Der Innen-ausbau des Besucherbereiches und der Tiergehege wurde von einem Kunstfelsbauer inszeniert, der auch die neu entstandene, gegenüber dem Südamerikahaus liegende, Pinguinanlage gestaltet hat.
Alter Bekannter: Brauen-Glattstirnkaiman ist wieder da!
Wer auf dem Rundweg gleich rechts abbiegt, kommt am neuen Becken des Kaimans vorbei, der früher im Foyer des Tropenhauses sein Revier hatte. Hier erleben Besucher*innen einen Perspektivenwechsel: Künftig sorgt eine große Besucherscheibe direkt am Becken für Einblicke unter Wasser, denn dort liegt der Vertreter aus der Alligatoren-Familie gern auf der Lauer. Geplant ist, das Becken durch einige Fischarten noch lebendiger zu gestalten.
Transparente Gestaltung
Danach kommen die Goldkopflöwenäffchen, deren Bereich im Vergleich zum früheren Gehege der Lisztaffen deutlich vergrößert ist. Licht und luftig trägt er mit einem naturnah abgebildeten Lebensraum zum Südamerikaflair des neu gestalteten Hauses bei. Und auch die Besucher*innen haben es schön: Direkt vor der Scheibe steht ein gemütliches Bänkchen, das den Blick ins Gehege ermöglicht und hindurch sehen lässt auf die weiten Wiesen des Luisenparks. Die Pflanzen des Affendomizils verschmelzen dadurch optisch mit den Bäumen unter freiem Himmel, was die durchlässige und helle Gestaltung der Neuen Parkmitte insgesamt fortführt.
Leguane und Finale…
Der Rundgang geht weiter vorbei am Becken der Leguane. Verbindende Funktion übernehmen in der „neuen Welt“ die Schmetterlinge, die zwischen den Besucher*innen und auch mitunter über den Gehegen frei umherflattern. Gezeigt werden immer etwa 150 bis 200 unterschiedliche Arten. Das Finale des Rundgangs gibt schließlich auch eine bekannte Art, die viele Besucher*innen noch von früher aus dem kleinen Tropenhaus kennen dürften. An ihrem Becken haben sich schon viele kleine Mannheimer*innen fasziniert die Augen gerieben und wollten einfach nicht mehr dort weg: Die Schlangen der Art Boa constrictor bilden die letzte Station auf dem Rundweg durch „Südamerika“ und schließen die faszinierende kleine Reise gebührend ab.