Ausstellerinformationstag zur BUGA Heilbronn 2019 mit über 200 Teilnehmern
Traditionell – nun schon zum 18. Mal – veranstaltete die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft am 23.Juni 2018 ihren Ausstellerinformationstag (AIT), diesmal in Heilbronn, der BUGA Stadt 2019. Er fand unter großer Beteiligung der Repräsentanten aller gärtnerischen Berufe statt, die sich bei frühsommerlichen Temperaturen ein Bild von den künftigen Ausstellungsflächen machten und die stimmungsvolle Abendveranstaltung im Inselhotel auf der Neckarinsel zum Austausch von Branchenkenntnissen nutzten.
Am 23. Juni war das Forum auf dem Bildungscampus der Heilbronner Dieter-Schwarz-Stiftung gut besucht: 220 Vertreter aller Sparten des gärtnerischen Berufsstandes vom Jungpflanzenzüchter über den Produktionsbetrieb für Zierpflanzen und Gräser bis zum Baumschuler und Friedhofsgärtner waren zu den AIT Vorträgen und zu den Geländeführungen gekommen. Ein Beweis, dass die Heilbronner BUGA schon jetzt eine große Anziehungskraft in Fachkreisen hat, wie Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) in seiner Ansprache an die Gäste feststellte. Eine BUGA kann auch nur funktionieren, wenn ein starker gärtnerischer Berufsstand dahintersteht, der sie mit innovativen Trends, Ideen und Neuheiten aus dem Produktionsgartenbau und dem Gartenlandschaftsbau immer wieder belebt. Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) bemerkte in seiner Rede, dass eine Gartenschau nicht nur Inspiration für das private sondern auch für das öffentliche Grün bietet. Sie zeigt die ganze Leistungskraft des Gartenbaus in allen sieben Sparten.
In ihrer Begrüßung hoben anschließend Hanspeter Faas, Geschäftsführer der BUGA Heilbronn 2019, und Harry Mergel, Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn, die innovativen, zukunftsweisenden Visionen des neuen Stadtquartiers am Neckarbogen hervor, das erst mit dem BUGA Gelände, seinen Stadtseen und Sportangeboten im Grün Lebensqualität erfährt.
Frische Ideen für die Vermittlung der BUGA-Botschaften
Das bestätigte auch die Präsentation zur Gestaltung des Geländes und der Hallenschauen , die durch die Ausstellungsbevollmächtigte Renate Behrmann und ihren Nachfolger, Rüdiger Eckhardt vorgestellt wurden. Die Konzepte heben sich frisch und modern von ihren Vorläuferformaten ab. Für die 23 Blumenhallenschauen sind zum Beispiel Pflanzen- und Blumenpräsentationen in einem Baukastensystem vorgesehen, das mit beweglichen Modulen arbeitet. Lichteffekte und digitale Bildprojektionen begleiten jedes Thema. Die Inhalte für die Blumenschauen im sogenannten Fruchtschuppen wurden nach aktuellen Lifestyletrends von der Leiterin der Floristmeisterschule Stuttgart-Hohenheim, Gabriele Haufe, entwickelt . Mit diesem Ausstellungs-Leitbild ist für ein übergeordnetes Styling aus einer Hand gesorgt.
Hier hat man Mut zum Experiment
Draußen nimmt der Wechselflor Themen auf, die den Zeitgeist spiegeln: Superfood bekommt am nördlichen Eingang eine Bühne im Beet. Hier wachsen Chia, Amarant, Quinoa und Leinsamen zusammen mit Blumen. Die zu erwartende tropische Vegetation in der Stadt hat im „Stadtdschungel“ auf der Kraneninsel ihren Auftritt. Zum Charakter dieser Wechselfloranlage gehören Gehölze mit exotisch-üppigen Blättern und Blumen mit sehr großen wie sehr kleinen aber effektvollen Blüten. Alles hat Fernwirkung – dramatisch in Grün, leuchtendem Rot und Orange. Pate für die gestalterische Idee war der Trebah Garden in Cornwall – deshalb finden sich hier auch Baumfarne und Gunnera, Canna und Tabak. Auf der Sommerinsel zwischen Karlssee und Floßhafen ist ein temporärer Ausstellungsbereich entstanden, der eine verspielte, experimentelle Bepflanzung zeigt. Dieser Bereich soll an die sogenannten „Ripples“ erinnern, die wellenförmigen Strukturen, die das Wasser in den Meeresboden zeichnet. Die von Gras bewachsenen Wellenhügel sind am Saum mit silberlaubigen und stark blühenden Blumen und Stauden bepflanzt: Gazanien aus Australien, Senecio cineraria, Zinnia und Salvia. Wechselflor bietet auch der anschließende Ausstellungsbereich „Inzwischenland“, in dem Pappeln als raumbildende Struktur Gartenkabinette bilden. Die Planerin Petra Pelz hat sie zusätzlich mit Wechselflor umrahmt.
Rosen und Dahlien bekommen neue Beetpartner
Der Rosengarten liegt auf der Achse der Sommerinsel. 1.500 m² Netto-Pflanzfläche stehen dort bodendeckenden und Edelrosen zur Verfügung. Allein 750 qm sind für für kompakt wachsende, sich walzenförmig ausbreitende und übervoll blühende Sorten auf dem Hochpunkt der Dünen vorgesehen. Insgesamt werden auf der BUGA 8000 Rosen gepflanzt. Oft auch in Kombinationen mit Blattstauden. Die Dahlie verdient als gärtnerisches Highlight im Spätsommer und Herbst besondere Aufmerksamkeit. Die BUGA Heilbronn stellt sie in allen Klassen vor. Auf der Fläche experimentiert Planer Tim Meyer z. B. mit dunkelroten Sorten. Auch das ist neu: Alle Pflanzfelder sind nur zu 70 % mit Dahlien und zu 30 % mit Sommerblumen und Gräsern durchsetzt.
Baumschuler inszenieren eine Containerbaumschule
Der Beitrag des Bund deutscher Baumschulen findet dagegen spektakulär mit der Inszenierung einer Containerbaumschule statt. Die 3.50 Meter breite Fahrspur der Brücke bleibt frei. Darüber zieht sich ein Drahtgitter aus Töpfen, für die Pflanzen ausstellungsreif vorkultiviert wurden. Das Raster ermöglicht einen gleichmäßigen Abstand und sichert die Pflanzen zugleich gegen das Umfallen. Zwischen den Rastern sind Pflegewege eingeplant, in größeren Abständen auch Durchgänge. So können interessierte Besucher die Fläche erkunden. Auf der Südseite stehen 40 große Solitärgehölze in Holzkübeln. Kulturarbeiten sind während der Öffnungszeiten vorgesehen, um Kontakte mit dem Publikum, das Wissen um Pflanzen und Gehölze weiterzugeben. Tagsüber wird die Bewässerung über einen original Gießwagen die Pflege erlebbar machen. Eine ausführliche Beschilderung sowie ausgelegte Faltblätter erklären alle Aspekte der modernen Gehölzproduktion.
Das Gelände fand großen Anklang
Über weitere Ausstellungsareale der BUGA Heilbronn 2019 konnten sich die Teilnehmer des AIT auf den anschließenden Geländerundgängen informieren. BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas und seine Abteilungsleiter sowie die Ausstellungsbevollmächtigen der DBG standen als kundige Führer zur Verfügung. Im Schnitt dauerte der Rundgang vier Stunden. Während der Führungen hatten die Gärtner Gelegenheit, auch die vorbereiteten Maßnahmen für den Bereich Grabgestaltung und Denkmal sowie die regionalen Themengärten kennenzulernen.
Dabei konnten eine Fülle von Fragen beantwortet, Anregungen aufgenommen und fachlicher Austausch betrieben werden. Diejenigen, welche bereits fest als Aussteller angemeldet waren, informierten sich über wichtige Details zu ihrer Beteiligung, während sich noch Unentschlossene nach dem Besuch des Informationstages endgültig für eine Zusage entschieden haben.
Am Sonntag fand auf der Inselspitze die Zulosung der Grabmale zu den Friedhofsgärtnern statt , womit am Nachmittag der diesjährige Ausstellerinformationstag der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft in Heilbronn seinen Ausklang fand.